In Wöhrden 1
Tuttlingen
(Iran 2017, Regie: Vahid Jalilvand)
Hier der Trailer
Bei einem Verkehrsunfall wird ein achtjähriger Junge verletzt. Der Teheraner Gerichtsmediziner Kaveh Nariman, der das Motorrad der Familie angefahren hatte, bietet dem Vater Moosa an, das Kind zur Untersuchung ins Krankenhaus zu fahren. Dieser lehnt jedoch ab, Nariman gibt ihm etwas Geld. Am nächsten Tag stirbt der Junge – an einer Lebensmittelvergiftung. Damit könnte Nariman den Fall vergessen, aber es plagen ihn Gewissensbisse. Geschickt kontrastiert Jalivand die stille Verzweiflung des Arztes mit der extrovertierten Trauer der Familie. Anders als in anderen Filmen des iranischen Neorealismus geht es weniger um Gesellschaftskritik als um allgemeine Fragen individueller Verantwortung.
Thomas Repenning schrieb dazu auf moviebreak.de: „Wer ist letztlich schuld? Ein klares Gut und Böse gibt es im Film zumindest nicht. Eher eine gewisse Obsession der Figuren, die versuchen ihr eigenes Gewissen zu befreien. Politisch gesehen ist Eine moralische Entscheidung dabei eher subtil. … Viel eher setzt Vahid Jalilvand auf einen starken Kontrast zwischen den Verhältnissen im Iran. Zwischen Arm und Reich. Hier wird dies zu einer Frage des Überlebens.“
Der Film erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Preis für die beste Regie bei den Filmfestspielen in Vendig 2017. FSK 12, 104 min.
Der Eintritt beträgt 7 Euro, Vereinsmitglieder zahlen 6 Euro.
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